Trends und Geschäftsmodelle im Corporate Publishing

Swisscontent veröffentlichte am 15. Februar 2016 eine Studie zu den Trends im Corporate Publishing. Der Fokus lag auf der Digitalisierung, den Megatrends und disruptiven Geschäftsmodellen. In der Studie untersucht Elisabeth Rizzi, Geschäftsführerin Corporate Media, im Rahmen einer Masterarbeit folgende fünf Hypothesen:
1. Der zunehmende digitalisierte Medienkonsum erfordert von den Kommunikationsdienstleistern ein vermehrt crossmediales Angebot. Fazit: Das Bedürfnis bei Kunden nach Crossmedia-Angeboten nimmt zu.
2. Je digitalisierter die Medienproduktion desto internationaler «Sourcen» die Kommunikationsdienstleister. Fazit: Kommunikationsdienstleister «Sourcen» nur teils international.
3. Digitalisierung fördert disruptive Geschäftsmodelle. Fazit: Digitalisierung fördert disruptive Geschäftsmodelle im Content-Marketing.
4. Ein kleiner und fragmentierter Markt erschwert den Markteintritt für ausländische Content-Marketing-Anbieter. Fazit: Ein Fragmentierter Markt ist keine Markteintrittsbarriere.
5. Die zunehmende strategische Bedeutung von Content-Marketing zwingt Kommunikationsdienstleister dazu, Erfolgsanalysen zu machen. Fazit: Die Wirkungskontrolle gewinnt an Bedeutung.
Die Studie stützt sich auf bereits veröffentlichte Studien, sowie auf Umfragen bei den 20 Swiss-Marketing-Index-Unternehmen «SMI» und bei den Mitgliedern des Verbandes «Content Marketing Forum». Ausserdem gaben drei Unternehmen ein «Best Practice Interview». Ergebnisse bei den «SMI»-Unternehmen Für die Unternehmen werden digitale Kommunikationsangebote werden in den nächsten fünf Jahren immer wichtiger. 33 Prozent der befragten Firmen glauben, dass Apps und Plattformen in diesem Zeitraum immer wichtiger werden. Bei den sozialen Netzwerken schätzen 22 Prozent, dass diese sehr viel wichtiger werden. Zurzeit geben 30 Prozent der befragten Unternehmen mehr als 20 Prozent ihres «Content-Marketing»-Budgets für Digitalprodukte aus. «Content Marketing» gewinnt immer mehr an strategischer Bedeutung, bereits 90 Prozent der Unternehmen besitzen eine explizite «Content-Marketing»-Strategie. Erfolgskontrollen werden von 75 Prozent durchgeführt oder sind zur Einführung geplant. Als besonders wichtig erachten «SMI»-Konzerne Erfolgskontrollen bei Online-Produkten. Zwar werden Wirkungskontrollen nicht strategisch eingesetzt, da der Fokus noch auf klassischen Medienresonanzanalysen liegt statt auf einem Unternehmensstrategischen «Key Performance Indicator» (KPI).
«Content Marketing Forum»
Vor fünf Jahren konnte keine Agentur mehr als 50 Prozent ihres Umsatzes mit digitalen Produkten erzielen. Heute machen 59 Prozent der Mitglieder 10 bis 30 Prozent ihres Umsatzes mit digitalen Angeboten. 29 Prozent der Unternehmen verdienen mehr als 30 Prozent des Umsatzes im digitalen Bereich. Bei 56 Prozent der Agenturen existiert eine dezidierte Abteilung für digital Produkte. Diverse nutzen bereits Disruptive Geschäftsmodelle.
«International Sourcing»
Schweizer Agenturen nutzen «International Sourcing» nur zum Teil. 53 Prozent der befragten Deutschen und Schweizer Agenturen gaben an, dass sie regelmässigen Kontakt mit ausländischen Partnern haben. Von den Agenturen in der Schweiz die regelmässigen Kontakt haben, haben 78 Prozent ihren Hauptsitz in Deutschland. ein geschützter Markt Für Agenturen aus Deutschland ist der Schweizer Markt attraktiv und die erste Wahl bei Expansionsplänen ins Ausland.
Aufholbedarf bei Wirkungsanalysen
Wirkungsanalysen werden erst von 65 Prozent der Verbandsmitglieder durchgeführt. Weitere 23 Prozent planen in den nächsten zwölf Monaten solche einzuführen. Nur elf Prozent der Kommunikationsdienstleister geben regelmässig strategische Handlungsempfehlungen ab.
«Best Practice»-Interviews Für die Interviews stellten sich zur Verfügung: Claudia Wyss, Leiterin Crossmedia Experience Helsana, Andreas Studer, SBB, und Michel Riedmann, Maxon Motor. Fazit dieser drei Experten: 1. Unternehmen suchen Partner; keine billigen Outsourcer. 2. Partner sind wichtig für Kreation und Beratung. 3. Externe Kommunikationsdienstleister werden auch in Zukunft wichtig bleiben.